Samstag, 26. Mai 2012

Etappe 3: Dinkelsbühl - Rothenburg o.d.T. (19.5.)

Der letzte Tag der Tour begann endlich bei gutem Wetter und lauen Lüftchen. Nach dem Frühstück haben wir noch die Stadt besichtigt, da wir am Vorabend keine Lust mehr hatten. Nach zähem Verhandeln durften wir unser Gepäck sogar bis 10:30 Uhr deponieren.

Fachwerkkitsch

Selbst die Dönerbuden werden vorbildlich in Frakturschrift beworben!

einfach mal chillen ...
Der letzte Tag der Tour startete wieder entlang des Flusses - der Wörnitz. Der Weg war recht unspektakulär, einfach nur eine Landstraße.
An der Beschilderung merkt man deutlich, dass der Radweg schon älter ist - irgendein Designer hat sich am Radwegszeichen ausgetobt - lauter überflüssige Infos und Piktogramme, das einzige, was nicht zu erkennen ist, ist der Richtungspfeil. Wenn man flott durch die Landschaft radelt und der Radweg mittendrin unmotiviert abbiegt ist das nervig. Man stelle sich mal ein Autobahnschild so vor ...


Entscheidend auf dem Schild ist eigentlich nur der kleine Pfeil nach rechts ...

... kaum zu erkennen.
 Nach 10 Kilometern gings endlich in den Wald.  Der ist leider auch nicht mehr das was er war, irgendein fränkisches Dorf (Dürrwangen um genau zu sein) hat mächtig was zu kompensieren und eine wirklich überdimensionale Windmühle zwischen die Bäume gezimmert.

Die drei kleinen Flecken unten sind Menschen

Die Windmühle ist 180 Meter hoch und erzeugt angeblich Strom für 1750 Haushalte.

Aber wenigstens sind die Farben harmonisch der Natur angepasst. Fasst nicht zu erkennen ;)
Kurz vor Rothenburg wurde es immer wärmer und so suchten wir durstig einen Biergarten. Dabei stießen wir auf eine alte stillgelegte Bahntrasse, viel besser zu befahren als die üblichen Landstraßen.

Ein sehr kleiner Ort!
 Rothenburg ist der fachwerkgewordene Traum der Japaner, rotzdem sehr schön anzuschauen.

Der Marktplatz

Die Dächer der Stadt ...

Muss man nicht verstehen, oder?

Die Stadtmauer
Die Reise beendeten wir mit einem leckeren Essen im Restaurant "zur Hell", wo es die beste Küche auf dieser Tour gab.

Die Tourdaten:

Dinkelsbühl - Rothenburg auf einer größeren Karte anzeigen

Strecke64,9 km
 Höhenmeter 583
 Dauer 03:39
 Vmax 50,0 km/h
 Schnitt 17,8 km/h

Donnerstag, 24. Mai 2012

Etappe 2: Donauwörth - Dinkelsbühl (18.5.)

Am zweiten Tag war es leider nicht viel wärmer (um genau zu sein 1° wärmer als am Vortag, also 3°), so starteten wir dick verpackt und nach einem reichhaltigen Frühstück. Direkt hinter Donauwörth gab es den ersten Biergarten - leider etwas klein und noch nicht geöffnet.

Kommt nicht an den Augustiner Biergarten in München ran ...

Erster Etappenstop sollte Nördlingen sein, die Hauptstadt des Meteoritenkraters Nördlinger Ries. Unterwegs begegneten wir unzähligen Störchen.
 
von wegen vom Aussterben bedroht!

Das Schloss Harburg. Wir waren zu faul, da hochzufahren. Wobei wir dann wenigstens nicht gefroren hätten
In Nördlingen gabs erstmal ein ordentliches Mittagessen. Zum Glück kam die Sonne raus und so nutzen wir das schöne Wetter, um den Daniel zu besteigen, das ist ein überdimensionierter Kirchturm mit schönem Ausblick.

Der erste Lift von Nördlingen im Daniel. Da er nur mit Strafgefangenen betrieben werden kann und die inzwischen Menschenrechte genießen, war er leider außer Betrieb.

Der Blick vom Kirchturm. Hier sieht man schön die runde Stadtmauer und die Kraterrände am Horizont.

Die andere Seite - hier siehts fast aus wie im wilden Westen!

alte Fachwerksfassade, bei sowas gehen die japanischen Touristen ja ab!
Die letzten Kilometer bis Dinkelsbühl plätscherten recht ereignislos dahin, es ging immer entlang von Landstraßen und abundzu durch den Wald.

An der Brücke wurde gespart!

Romantische bayerische Landschaft ...
Kurz vor Dinkelsbühl trafen wir auf den Limes, hier standen sogar die Reste eines Turmes rum. Ende Juni, wenn alles gut geht, kommen wir hier wieder vorbei, diesmal auf dem Limesradweg!
Ein völlig verlassener Grenzposten der Römer.
Kurz darauf waren wir in Dinkelsbühl, da wir Hunger hatten, gabs nur einen kurzen Stadtrundgang, die richtige Sightseeing Tour haben wir uns für den nächsten Morgen aufgehoben!
Eine Dinkelsbühler Kirche von innen. Erstaunlicherweise sind die alle protestantisch, das erklärt, warum das ganze Gold und Geschmeide im Inneren fehlt ...
Die Tour im Detail:

Romantische Straße Donauwörth - Dinkelsbühl auf einer größeren Karte anzeigen
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Strecke81,3 km
 Höhenmeter 632
 Dauer 04:30
 Schnitt 18,1 km/h
 Vmax 44,3 km/h

Montag, 21. Mai 2012

Etappe 1: Augsburg - Donauwörth (17.5.)

Die diesjährige Himmelfahrtstour hat uns nach Bayern verschlagen, auf die romantische Straße. Die romantische Straße erstreckt sich als eine auf japanische Touristen optimierte Landstraße von Füssen bis Würzburg und streift auf der Strecke all das, was Japaner und Amerikaner gemeinhin unter Deutschland verstehen. Angeblich waren aber gar nicht die Japaner die ersten, die darauf herumgereist sind, sondern die Römer, da Teile des Weges auf der alten Via Claudia Augusta verlaufen.

Inzwischen ist die Tour auch für nichtmotorisierte ausgebaut, also ein guter Grund hier mal langzuradeln.


Die Straße ist für die Hauptzielgruppe gut ausgeschildert, für Radfahrer gilt dies leider nicht!
Startpunkt war das völlig unterkühlte Augsburg. Bei frischen 2° ging es los. Das sind wir inzwischen gewohnt, wir waren eher dankbar, dass es heuer nicht geschneit hat.

Das Zentrum von Augsburg ... Für mehr Bilder war es zu kalt!
Den ersten Teil der offiziellen Route bis Rein führt durch mehr oder weniger beschauliche Dörfer auf mehr oder weniger ruhigen Landstraßen. Da die Straßen sich aber wie erwartet als weniger ruhig entpuppten, blieben wir einfach am Lechufer. Die Route ist wohl nur deshalb nicht ausgeschildert, weil sie aufgrund des Kiesuntergrunds nicht für alle Arten von Seniorenpedelecs geeignet ist. Die Lech ist hier leider kein wilder Gebirgsfluss mehr, sondern ein 40 Kilometer langes Kraftwerk von Augsburg bis Donauwörth.

Alle 5 Kilometer das gleiche Bild, ein Wasserkraftwerk mit Staustufe ... laaangweilig!

Wer mündet hier in wen? Der kleinere Fluss rechts ist angeblich die Donau ...
Gegen Mittag kam endlich die Sonne raus und es wurde wärmer, so das wir auch das letzte Stück noch strampeln konnten.

romantische bayrische Flussauen ...

Blick von Schloss Leitheim auf die Donauauen. Das Schloss war leider von hässlichen Baukränen verschandelt ...
In Donauwörth hatten wir noch Zeit uns die Stadt anzuschauen. Auffällig: jedes zweite Auto ist tiefergelegt und das Gaspedal ist falsch eingestellt, jedenfalls donnerten in einer Tour Tiefflieger übers Kopfsteinpflaster ...

Der Donauwörther Storch ...

Für alle Informatiker gibts auch ein Linux Café ...

Vor den Toren der Stadt

Solche sinnigen Sprüche an dern Häuserwänden sollten uns noch öfter begegnen!

Hier noch ein bisschen Tourenstatistik:


View Romantische Straße Augsburg - Donauwörth in a larger map
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Strecke63,4 km
 Höhenmeter 417
 Dauer 03:37
 Schnitt 17,5 km/h
 Vmax 31,8 km/h

Sonntag, 20. Mai 2012

Radltrek Überblick

Der Überblick über die bisher gefahrenen (blau) und geplanten (rot) Touren:


Biketrackers Überblick auf einer größeren Karte anzeigen

Sonntag, 13. Mai 2012

3.5. Merseburg - Weimar

Letzter Tag, heute von Merseburg nach Weimar. Die Nacht im Hotel war eher schrecklich, ein hässlicher, moderner, direkt an Eisenbahn und Bundesstraße gelegener Betonbunker. Ich nenn jetzt keine Namen :)

Nach dem Regen der vergangenen Nacht war es deutlich kälter und es gab fiesen Gegenwind. Deswegen zuckelte ich recht gemütlich los. Zuerst ging es Richtung Leuna, von der ehemals ausgeprägten Chemieindustrie ist zum Glück nicht mehr viel zu sehen (und riechen). Alles in allem sind die Orte aber recht langweilig, erst hinter Weißenfels wird es endlich etwas weniger industriell und morbide wirkend. Von nun an gibt es urige Dörfer entlang des Weges.

Das Traumschiff ... und Sascha Hehn an der Brücke!
Nächster Halt war die Burg Schönburg. Hier ist außer dem Turm leider nicht mehr viel übrig, Apel von Vitzthum hat 1446 alles kaputt gemacht. Zumindest hat man einen schönen Ausblick und Kaffee und Kuchen gibt es auch!

Blick vom Burgturm der Burg Schönburg

An der Saale sind die Ausflugsdampfer alle etwas kleiner!
Bei Naumburg mündet die Unstrut in die Saale, hier gibt es auch wieder Weinberge.

Völlig unspektakulär: die Unstrut-Mündung!

Weinbaugebiet Saale-Unstrut
Mitten zwischen den Weinbergen bin ich auf die zweite kulinarische Perle der Tour getroffen: Das Restaurant des "Landesweinguts Kloster Pforta"! Das Essen war einfach ein Gedicht und das Restaurant kann uneingeschränkt empfohlen werden!

Fisch auf  Weinmousse an Weißweinklösschen mit Weißwein ...
Die Stärkung war auch gut so, denn kurze Zeit später gabs die einzigen richtigen Steigungen zwischen Rudelsburg und Burg Saaleck.

Der Anstieg zur Rudelsburg. Das ist übrigens der offizielle Radweg! ;-)

Nicht nur kommunistische Diktatoren neigen zu naiven Bombast-Reliefs ...

... in diesem Fall war es der Kösener S.C. - Verband!

Rudelsburg und Burg Saaleck. Warum man früher die Burgen nebeneinander gebaut hat, ist unklar, vielleicht damit man sich direkt beschießen kann?
Hinter den Burgen endete meine kurze Stipvisite des Saale-Radwegs und die Ilmmündung kam näher. Der größte Teil war also geschafft, jetzt lagen noch 35 Kilometer bis Weimar vor mir, bei immer stärker werdendem Gegenwind. Aber Wind weht einem eigentlich immer entgegen! ;)

 ... endlich in Thüringen! Hier ist alles besser!

Zukunftsweisend, die Bevölkerung wird immer dicker ...

Der Radweg ist beliebt ...

endlich mal eine gescheite Beschilderung!

Das alte Gradierwerk von Bad Sulza
Die letzten Kilometer waren ziemlich endlos, aber irgendwann erschien der Ettersberg am Horizont und Weimar war erreicht!

Anbei die Daten für die letzte Etappe, diesmal wieder richtig aufgezeichnet!


Merseburg - Weimar auf einer größeren Karte anzeigen



Strecke114,4 km
 Höhenmeter 927 m
 Dauer 06:41
 Schnitt 17,1 km/h
 Vmax 37,3 km/h