Dienstag, 15. Januar 2013

Eifelsteig: Kreuzberg - Walporzheim

Köln im Winter ist nicht unbedingt schön. Der Himmel ist meist grau in grau, Schnee sieht man eher selten. Und wenn er doch mal liegt, bricht die öffentliche Ordnung im Rheinland zusammen. Solange also der Verkehr rollt und es sonnig zu werden verspricht, sollte man die Chancen nutzen und die Gegend erkunden.
Am Wochenende war es wieder soweit und deshalb gings raus in die Alpen des Rheinlands, die Eifel. Erstmalig seit Bestehen des Blogs aber nicht mit dem Fahrrad sondern zu Fuß! Der Grund ist ganz einfach: beim Radfahren frieren mir bei Minusgraden die Finger ab. Da ich die als Büromensch noch brauche, bin ich auf die Füße umgestiegen. Aber keine Angst, es wird eine Ausnahme bleiben!

Eine Bahnfahrt am Sonntagmorgen ist immer ein Abenteuer, entweder sitzt man mit Angetrunkenen im Abteil oder wird von Wandergruppen mit Nordic Walking Stöcken bedroht. In Remagen musste ich umsteigen, ab hier waren ich mit den bewaffneten Rentnern allein im Abteil!

Der Metropolbahnhof Remagen mit goldenen Aussichten!
Über die Webseite des Eifelsteigs lassen sich bequem die Touren planen, ich habe mich für den Prädikats-Fernwanderweg mit dem poetischen Namen "AV1 - AhrSteig-Verbindungsweg" von Kreuzberg (nicht in Berlin!) nach Walporzheim entschieden. Ich hab es aber überlebt! Eigentlich völlig verrückt, ohne Wanderstock aufzubrechen!

Den Prädikats-Fernwanderweg kann man gar nicht verfehlen!
Die erste Sehenswürdigkeit befindet sich auf einem kleinen Hügel hinter Kreuzberg: das Teufelsloch. Dieses Loch entstand angeblich, weil der Teufel seine Mutter (oder Schwiegermutter) in einem Wutanfall durch den Felsen geworfen hat. Gerüchte besagen, dass das heutige Loch aus touristischen Gründen von Altenahrern gebohrt wurde, nachdem das Originalloch (das vom Teufel) eingestürzt ist. Die Aussicht ist auf jeden Fall schön!

Das Teufelsloch von Altenahr
Blick auf den Ahrbogen
Verkehrsknotenpunkt Altenahr!
Die Burg Are - von Kurfürst Joseph Clemens von Bayern 1741 aus Schutz vor Kölnern gesprengt.
Das Teufelsloch vom Tal aus gesehen. So groß kann die Schwiegermutter nicht gewesen sein ...
 Leider hat der Prädikats-Fernwanderweg sein Pulver bereits auf den ersten Kilometern  verschossen, denn hinter dem Teufelsloch und der Burg Are kam eine ganze Weile nichts mehr, außer An- und Abstiegen im Wald.
Nur kleine Waldgeister leisten Gesellschaft ...
die Ahr!
die Eiskristalle sind der Beweis: auch im Rheinland kann es Winter geben!
Umso schöner die Ausblicke auf die Weinberge, welche das ganze Ahrtal säumen. Sie werden von der ältesten Winzergenossenschaft Deutschlands bewirtschaftet und versprechen leckere Weine.

Das wird einmal ein Altenahrer Klosterberg Auslese!
Kornkreise? Nein - eine Kläranlage mitten im Wald!
Am frühen Nachmittag kam endlich  die (vom Wetterbericht versprochene) Sonne zum Vorschein und löste den nervigen Hochnebel auf. Die Vitamin D Produktion war also sichergestellt.

Endlich Sonne! Wärmer wurde es trotzdem nicht ;-)
Der berühmte "Kreisstadtblick" auf Bad Neuenahr / Ahrweiler. Im Hintergrund die A61.
Selbst im Winter gibt es ein paar Unerschrockene, welche sich mit dem Mountainbike über den Prädikats-Fernwanderweg quälen. Leider waren sie nicht sehr schnell, so dass ich sie zu Fuß 2x überholen musste.

Auf dem Rad langsamer als ich zu Fuß ...
Vielleicht lag es am Weg?
Am frühen Nachmittag erreichte ich dann das Ziel, Walporzheim. Hier gabs ein leckeres Wildgulasch und anschließend einen Besuch beim Winzer! :-)

Wie immer die Tourdaten:
Strecke20,9 km
 Dauer 03:58
 Höhenmeter rauf 841 m
 Höhenmeter runter 916 m
 Durchschnitt 5,3 km/h
 Vmax -


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